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Harald Dülfer gestern gestorben
Der bekannte Wuppertaler Journalist und frühere NRZ-Redakteur Harald Dülfer ist tot. Er starb Mittwoch nach langem, qualvollen Leiden im Krankenhaus.
Vor wenigen Wochen vollendete er erst sein 40. Lebensjahr. Harald Dülfer, der in Barmen zur Schule ging, war ein Journalist, der seiner Heimatstadt verbunden blieb und sich ihr mit Leib und Seele verschrieben hatte.
Seine berufliche Laufbahn begann im Jahre 1948 beim Wuppertaler Kulturspiegel. Anschließend volontierte Dülfer in der Redaktion der damaligen Rhein-Ruhr-Zeitung und war später, als freier Journalist für verschiedene Zeitungen im bergischen Raum tätig. Für die NRZ bzw. ihre Vorläuferin, das »Rheinecho«, arbeitete Harald Dülfer seit 1953, zunächst als Gerichtsberichterstatter und als Lokalreporter und vor allem für lokale Berichterstattung aus dem kulturellen Bereich der Stadt. Redakteur der NRZ-Stadtredaktion Wuppertal wurde Harald Dülfer am 1.4.1954.
Überall in der Stadt war Harald Dülfer bekannt, seine stilistisch hervorragenden Beiträge wurden gern gelesen, und seine ganz besondere Liebe galt dem Wuppertaler Kulturleben, dem er mit sachverständigen, pointierten Beiträgen seine besondere Aufmerksamkeit widmete. Unvergessen ist auch heute noch seine im Jahre 1964 nach sorgfältigen Recherchen mit heißem Herzen geschriebene Fortsetzungsserie über »Glanz und Niedergang des Thalia-Theaters«.
Harald Dülfer war ein Journalist, der trotz oder gerade wegen der kritischen Feder, die er gelegentlich führte, allseits beliebt und geschätzt war. Es war vor allem seine Kontaktfreudigkeit und seine Freundlichkeit, die ihn nicht nur bei den Stellen und den Bürgern, mit denen er beruflich zu tun hatte, so beliebt machten, sondern auch bei den Berufskollegen; Dülfer war Mitglied im Verein Bergische Presse innerhalb des Deutschen Journalistenverbandes.
Als Harald Dülfer vor zwei Jahren aus der NRZ-Redaktion ausschied, war er bereits von Krankheit gezeichnet. Man sah ihn danach kaum noch in der Öffentlichkeit, und den vielen Bekannten und Freunden Harald Dülfers, die sich fortan immer wieder bei der NRZ und ihren Mitarbeitern nach ihm erkundigten, muß heute gesagt werden: Harald Dülfer ist tot.
W.L. (Werner Lust, Lokalchef)
3.10.1968
Zur Person
Ein bekannter Wuppertaler Journalist und Redakteur, Harald Dülfer, starb gestern nach langer und schwerer Krankheit in den Städtischen Krankenanstalten in Elberfeld. Er war gerade 40 Jahre alt geworden. Der gebürtige Barmer Harald Dülfer war Journalist mit Leib und Seele. Er begann als Mitarbeiter beim Kulturspiegel des damaligen Feuilleton-Journalisten Dr. Grischa Barfuß. Er volontierte bei der ehemaligen Rhein-Ruhr-Zeitung. Er verdiente sich erste Sporen als verantwortlicher Lokalredakteur bei der Bergischen Tageszeitung. Er wurde später Mitglied der Stadtredaktion der Neuen Rhein-Zeitung.
Seine Gerichtsberichterstattung, seine Lokalreportagen machten ihn in ganz Wuppertal bekannt. Trotz seiner Jugend hat er ein Werk als Journalist vollendet, das von der Liebe zu seiner Heimatstadt zeugt, der er sich verpflichtet fühlte. Ein Beispiel dafür war auch seine Darstellung der ereignisreichen Geschichte des Thalia-Theaters.
Der Verein Bergische Presse im Deutschen Journalistenverband verliert eines seiner besten Mitglieder. Wer sich mit der Presse verbunden weiß, wird Harald Dülfer nicht vergessen.
Um den 3.10.1968, nicht namenlich gezeichnet.